„Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2024 zu erreichen. Die sehr gute Geschäftsentwicklung und die komfortable Kernkapitalquote bestärken uns in dem Vorhaben, stetig mehr Kapital an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben“, sagte CFO Bettina Orlopp. „Deshalb haben wir die erste Tranche unseres dritten Aktienrückkaufs in Höhe von 600 Millionen Euro bei der EZB und der Finanzagentur beantragt.“
Entwicklung der Segmente: Kreditnachfrage im Firmenkundensegment zieht an
Das Firmenkundensegment setzte seine starke Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal fort. Die Erträge legten um rund 6 % auf 1.199 Millionen Euro zu (Q2 2023: 1.127 Millionen Euro). Der Erfolg des Segments war erneut in der Breite verankert: Alle Kundengruppen trugen zu der starken Entwicklung bei. Nachdem das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld die Kreditnachfrage in den vergangenen Quartalen gedämpft hatte, stieg das Kreditvolumen des Firmenkundensegments im zweiten Quartal auf 99 Milliarden Euro (Q2 2023: 94 Milliarden Euro; Q1 2024: 96 Milliarden Euro). Insbesondere die Nachfrage nach Investitionskrediten zog wieder an. Der Zinsüberschuss ging aufgrund des steigenden Einlagen-Betas bei stabilem Volumen wie erwartet leicht zurück auf 678 Millionen Euro (Q2 2023: 696 Millionen Euro), während der Provisionsüberschuss um rund 3 % auf 330 Millionen Euro zulegte (Q2 2023: 321 Millionen Euro). Das Risikoergebnis fiel mit minus 121 Millionen Euro niedriger aus (Q2 2023: minus 169 Millionen Euro). Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich weiter auf 44 % (Q2 2023: 45 %). Das Operative Ergebnis des Segments legte im zweiten Quartal um rund 22 % auf 551 Millionen Euro zu (Q2 2023: 450 Millionen Euro). Das Halbjahresergebnis zog ebenfalls deutlich an auf 1.211 Millionen Euro (H1 2023: 992 Millionen Euro).
Das Segment Privat- und Unternehmerkunden in Deutschland erwirtschaftete im zweiten Quartal Erträge in Höhe von 1.067 Millionen Euro (Q2 2023: 1.050 Millionen Euro). Getragen vom starken Einlagengeschäft des Segments stieg das Zinsergebnis leicht auf 581 Millionen Euro (Q2 2023: 571 Millionen Euro). Das Segment profitierte auch von der Anpassung der Einlagenmodelle (Replikationsportfolio) zum Ende des vergangenen Jahres. Im Vergleich zum Vorquartal konnten die Zuflüsse beim Tagesgeld das gestiegene Einlagen-Beta teilweise ausgleichen. Zusammen mit den auf Konzernebene neutralen Sondertilgungen bei Baufinanzierungen und dem Zinstageeffekt ging der Zinsüberschuss jedoch zurück (Q1 2024: 661 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss konnte im zweiten Quartal deutlich zulegen: Er verbesserte sich um rund 5 % auf 475 Millionen Euro (Q2 2023: 450 Millionen Euro). Treiber war maßgeblich das sehr gute Wertpapiergeschäft. Das Wertpapiervolumen und die Zahl der Transaktionen stiegen. Insgesamt verbesserte sich das Operative Ergebnis des Segments in Deutschland um 4 % auf 311 Millionen Euro (Q2 2023: 299 Millionen Euro).
In Deutschland stieg das Wertpapiervolumen unserer Kundinnen und Kunden im zweiten Quartal um weitere 3 Milliarden Euro auf 233 Milliarden Euro per Ende Juni (Ende März: 230 Milliarden Euro). Der Netto-Zufluss belief sich auf 1,1 Milliarden Euro. Das Einlagenvolumen des Segments erhöhte sich auf 174 Milliarden Euro im Quartalsdurchschnitt (Q1 2024: 166 Milliarden Euro). Maßgeblich waren die Zuflüsse beim Tagesgeld aufgrund weiterhin attraktiver Angebote, während sich die Umschichtung von Sichteinlagen in zinstragende Produkte verlangsamte. Das Kreditvolumen lag stabil bei 125 Milliarden Euro (Q1 2024: 125 Milliarden Euro). Das Bestandsvolumen der Baufinanzierung blieb mit 96 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorquartal ebenfalls nahezu stabil (Q1 2024: 95 Milliarden Euro). Das Neugeschäft im zweiten Quartal fiel um 23 % höher aus als vor einem Jahr. Von einem niedrigen Niveau kommend, lag das Wachstum der Commerzbank im Baufinanzierungsgeschäft über dem Marktdurchschnitt.
Die polnische Tochter mBank setzte ihre sehr gute Entwicklung fort. Die Erträge stiegen im zweiten Quartal um mehr als 80 % auf 413 Millionen Euro (Q2 2023: 226 Millionen Euro). Trotz weiterer Belastungen durch die Vorsorge für Rechtsrisiken bei Fremdwährungskrediten und die sogenannten Credit Holidays in Höhe von insgesamt 300 Millionen Euro steuerte die mBank 147 Millionen Euro (Q2 2023: minus 14 Millionen Euro) zum Operativen Ergebnis bei. Sowohl der Zins- als auch der Provisionsüberschuss setzte sein Wachstum im zweiten Quartal fort: Begünstigt durch das starke Einlagengeschäft legte der Zinsüberschuss auf 596 Millionen Euro zu (Q2 2023: 547 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss stieg getragen vom starken Kundengeschäft und durch Währungseffekte um rund 9 % auf 87 Millionen Euro (Q2 2023: 80 Millionen Euro). Ohne die Sonderbelastungen wäre das Operative Ergebnis im zweiten Quartal auf einen neuen Rekordwert von 447 Millionen Euro gestiegen (Q2 2023: 335 Millionen Euro).
Ausblick: Ziele für 2024 bestätigt
Nach dem starken ersten Halbjahr bekräftigt die Commerzbank ihre Ziele für das Gesamtjahr 2024: Sie strebt weiterhin ein Konzernergebnis über dem Vorjahr an, wobei der Ausblick von der Entwicklung der Belastungen in Russland und bei den Fremdwährungskrediten der mBank abhängt. Beim Zinsüberschuss geht die Bank weiterhin von rund 8,1 Milliarden Euro mit Aufwärtspotenzial für das Gesamtjahr aus. Für den Provisionsüberschuss liegt das Ziel weiterhin bei 4 % Wachstum. Die Commerzbank strebt für das laufende Jahr unverändert eine Cost-Income-Ratio von rund 60 % an. Das Risikoergebnis sieht sie weiterhin bei niedriger als minus 800 Millionen Euro im Gesamtjahr unter Verwendung von TLA. Die CET-1-Quote wird über der Marke von 14 % liegen.
Gemäß ihrer Kapitalrückgaberichtlinie plant die Commerzbank für das laufende Geschäftsjahr mindestens 70 % des Gewinns an ihre Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben, jedoch nicht mehr als das Konzernergebnis nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen. Dabei setzt die Bank weiter auf eine Kombination aus Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen. Vom nächsten Aktienrückkauf hat die Bank auf Basis des Halbjahresergebnisses eine erste Tranche über 600 Millionen Euro bei der EZB und der Finanzagentur beantragt. Den Antrag für eine zweite Tranche plant die Bank auf Basis der Ergebnisse des dritten Quartals zu stellen.
Journalistinnen und Journalisten können sich in die Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen des zweiten Quartals, die heute um 10.30 Uhr MESZ beginnt, unter der Telefonnummer +49 30 233225775 einwählen. Ab 9.00 Uhr MESZ können Sie zudem die Telefonkonferenz für Analystinnen und Analysten in englischer Sprache unter https://www.webcast-eqs.com/registration/commerzbank-2024-q2 verfolgen. Die Unterlagen zum Quartalsergebnis sowie die Aufzeichnung der Telefonkonferenz für Analystinnen und Analysten können unter https://investor-relations.commerzbank.com/de/quartalsergebnisse/ abgerufen werden.